Wir fordern attraktive Straßen zum Gehen und Verweilen anstelle gefährlicher, überhitzter und zugeparkter Asphaltlandschaft.
Wir fordern sichere Mobilität und autofreie Schulumgebung für Kinder
anstelle von Eigengefährdung durch Elterntaxis.
Wir fordern barrierefreie Öffi-Haltestellen mit Aufenthaltsqualität und den Ausbau moderner Citybike-Stationen.
Im Frühjahr 2020 hat die Initiative „Platz für Wien“ begonnen, sich für ein klimagerechtes, verkehrssicheres Wien einzusetzen. Wir befinden uns in herausfordernden Krisen, die uns global bedrohen. Die Corona-Pandemie hat uns seit 2020 in unerwartetem Ausmaß vor Augen geführt, wie verletzlich unsere Gesellschaft und unser gewohntes Leben ist. Politik und Bevölkerung waren sich einig darin, alles zu unternehmen, um diese Virus-Krise zu meistern. Zeitgleich bedroht uns eine umfassende, langfristig wirksame Krise: die Klima-Krise. Gegen diese Gefahr werden wir alle Mittel einsetzen müssen, die wir zur Verfügung haben. Auch die Klima-Krise duldet keinen Aufschub.
Die Treibhausgase aus dem Verkehrsbereich zählen zu den größten Umweltbelastungen in Wien. Unzeitgemäße Verkehrspolitik beeinträchtigt darüber hinaus unsere Sicherheit und Lebensqualität: Zwei Drittel des Straßenraums stehen dem Autoverkehr zur Verfügung, obwohl nur ein Drittel der Einwohner*innen ein Auto besitzt. Während Menschen Angst davor haben, Rad zu fahren, und Kinder auf Schutzwegen durch Autos verletzt oder gar getötet werden, lehnt die Politik weitere Tempobeschränkungen und Radwege immer noch ab. Baumpflanzungen und Klimaschutz-Maßnahmen liegen weit hinter den Zielen, aber an der Finanzierung von Tunnelbauprojekten wird festgehalten. Sogar dringende Maßnahmen für mehr Bewegungsraum in der Corona-Krise wurden zum politischen Streitfall im Wahlkampf des Jahres 2020. Anstatt kleinlicher Politmanöver rund um Parkplätze und Minimalbudgets braucht Wien aber rasch den großen verkehrspolitischen Wurf, um eine klimagerechte, kindergerechte, flächengerechte Stadt zu werden. Dieser große Wurf lässt jedoch trotz vollmundiger Klimahauptstadt-Kampagnen der SP-Neos-Regierung auf sich warten. Doch Warten ist keine Option mehr!
Wir haben bereits im Herbst 2019 damit begonnen, mit Expert*innen und Bürger*innen einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, der CO2-Emissionen eindämmt und den Fuß- und Radverkehr so sicher gestaltet, dass diese Mobilitätsformen für alle Wiener*innen zugänglich werden. Andere europäische Hauptstädte zeigen, wie das geht: Berlin hat durch eine Bürgerinitiative ein klimafreundliches Mobilitätsgesetz mit 50 Millionen Euro Jahresbudget bekommen. Die Pariser Bürgermeisterin verspricht, alle Straßen fuß- und radfreundlich zu machen und dafür 60.000 Straßenparkplätze zu entfernen. Die Zeichen sollten also auch für Wien auf umweltfreundliche Mobilität und Sicherheit stehen! Dafür braucht es Platz:
Daher haben wir im Wiener Wahlkampf die kandidierenden Parteien aufgefordert, sich zu den von uns vorgeschlagenen Maßnahmen sowie ausreichendem Mitteleinsatz zu bekennen, und diese nach der Wahl rasch in Gemeinderat und Bezirksvertretungen zu beschließen. Die Forderungen wurden als größte Verkehrspetition Wiens im Herbst 2021 der Stadtregierung offiziell vorgelegt, aber im Petitionsausschuss des Gemeinderats mit hohlen Worthülsen der zuständigen Verkehrsstadträtin und vieler Bezirksvorsteher*innen ignoriert.
Mit den Unterschriften von 57.759 Wiener*innen haben wir im Jahr 2020 die Stimmenanzahl von mehr als 5% der Wahlberechtigten erreicht, das entspricht den nötigen Stimmen eines Volksbegehrens laut Wiener Stadtverfassung.
Im Juni 2022 haben wir die Verantwortung für die Umsetzung unserer Forderungen an die Wiener Stadtregierung übertragen. Die Interessensvertretungen Radlobby Wien und Geht-doch.Wien tragen unsere Forderungen weiter. Denn es ist höchste Zeit, politische Verantwortung für die Zukunft Wiens zu übernehmen.