Smells like PlatzFürWien Spirit

Liebe Platzschaffer*innen und Unterstützer*innen!

Es war eine wilde Fahrt, die im Frühling 2020 für uns begann: mal steil bergauf, mal locker bergab, mal mit Rückenwind, zumeist mit Gegenwind, manchmal direkt und manchmal mit Umwegen und oft passierte es, dass der Weg einfach mal aufhörte und wir uns neu orientieren mussten. Dabei haben wir unser größtes Ziel erreicht, gemeinsam mit euch: so viele Unterschriften für unsere Forderungen zu sammeln, wie für ein Volksbegehren nötig wären. Danke für eure Unterstützung! Aber nun sind unsere Ressourcen und Energien ausgeschöpft, PlatzFürWien als zeitlich begrenzte Kampagne findet heute ihr Ende.

Nach etwas über zwei Jahren aktionistischer, aktivistischer und verkehrspolitischer Arbeit ist heute die Zeit für uns gekommen, Bilanz zu ziehen und unsere Forderungen an andere zu übergeben. Wir haben viel gelernt in der Zeit und sind davon überzeugt, dass auch andere von und mit uns lernen konnten. Während sich das Straßenbild Wiens in den letzten zwei Jahren kaum zum Guten verändert hat, haben sich die Vorstellungen und Anforderungen der Wiener*innen markant gewandelt – der PlatzFürWien Spirit ist erwacht.

Größte Verkehrsinitiative Wiens

Unser Beitrag zur dringend nötigen klimagerechten Verkehrswende kann sich sehen lassen: Wir haben im Wahljahr 2020 durch die PlatzFürWien-Kampagne 18 sehr gut begründete Forderungen an die Politik herangetragen und dafür 57.000 Unterstützer*innen geworben, die uns alle mitgeteilt haben, wie wichtig sie unsere gemeinsamen Anliegen finden.

Neos und Grüne unterstützen diese Forderungen vollinhaltlich, die SPÖ Wien übernahm einen Teil der Forderungen in ihr Wahlprogramm, progressive Teile der SPÖ Wien unterstützten alle Forderungen. Und diese Forderungen umfassen Radwegebau, Verkehrsberuhigung, Gehsteigverbreiterungen, autofreie Schulvorplätze und viele viele Bäume. Lest sie hier nach. Unsere Forderungen stellen die klimagerechte Umgestaltung des Stadtverkehrs innerhalb eines Jahrzehnts dar. Sie sind Forderungen für ganz Wien und alle Einwohner*innen.

Verantwortung liegt bei der Wiener SPÖ

Die rasche Umsetzung der geforderten Maßnahmen ist Aufgabe einer klimagerechten Stadt- und Verkehrsplanung, und damit ein Auftrag an die Stadtregierung. Bei der SPÖ Wien und ihrem Juniorpartner NEOS liegt die Verantwortung, die Stadt flächengerecht und sicher für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu gestalten.

Werden sie diese Verantwortung wahrnehmen? Oder wird die SPÖ unter Bürgermeister Ludwig ihren Betonkurs gegen das Interesse der Wiener*innen beibehalten und weiter nur leere Worthülsen als #Klimamusterstadt-Propaganda einsetzen?

Die Zeichen stehen auf Zweiterem. Und deshalb ist es wichtig, dass ihr alle – unsere Leser*innen, unsere Follower*innen, unsere Unterstützer*innen – den PlatzFürWien Spirit weiter tragt und auf sachlich argumentierbare Weise politische Veränderung einfordert – für euch selbst, für eure Kinder, eure Freund*innen und Nachbar*innen, für ganz Wien.

Übergabe an Radlobby und Geht-doch

Den Einsatz für unsere Forderungen übernehmen ab sofort Radlobby Wien und Geht-doch Wien. Beide NGOs haben schon bei der Gründung von PlatzFürWien an vorderster Stelle mitgewirkt. Sie setzen sich schon lange für eine menschenfreundliche Verkehrsgestaltung und mehr Platz für Rad, Fuß und Baum ein und werden den Auftrag unserer 57.000 Unterstützer*innen weitertragen. Dabei brauchen sie auch eure Unterstützung!

“Geht-doch.Wien wird die 18 Forderungen von Platz für Wien übernehmen und die Entscheidungsträger*innen in unserer Stadt vehement daran erinnern, diese umzusetzen. Wir brauchen den Platz für eine menschengerechte Stadt. Das Zu Fuß Gehen und die Aktive Mobilität in unserer Stadt brauchen tatsächliche Verbesserungen ihrer Infrastruktur.”, bekräftigt Hanna Schwarz, Sprecherin von Geht-doch.Wien. “Kinder benötigen Platz, um selbstständig und sicher in die Schule gehen zu können. Ältere Menschen brauchen Platz um ihren Alltag komfortabel zu Fuß zu erledigen. Für den Klimaschutz müssen wir alle sicheren Platz haben, um unsere Wege aktiv zurückzulegen.”

Auch Roland Romano von Radlobby Wien sagt seinen Rückhalt zu: „Die Initative PlatzFürWien hat den großen Zuspruch zur Mobiliätswende in Wien bestätigt. Es fehlt jedoch die rasche Umverteilung öffentlicher Räume und Ressourcen, damit die Mobilitätswende gelingt. Die Radlobby wird die Stadt- und Bezirkspolitik an die 57.000 Unterzeichner*innen von PlatzFürWien erinnern. Es gilt, die abgegebenen Wahlversprechen einzuhalten und die 18 Forderungen umzusetzen, damit Wiens öffentliche Räume endlich kindgerecht, klimagerecht und flächengerecht werden.“

Die Verantwortung für diese Anliegen liegt auch bei der Mobilitätsagentur der Stadt Wien. Als GmbH im Auftrag der Stadtregierung mit nun erweiterten Agenden und erhöhtem Budget muss sie sich dafür einsetzen, dass aktive Mobilität in Wien komfortabel und sicher ist und die verkehrspolitischen Ziele der städtischen Strategiepapiere erreicht werden. Unsere Standpunkte werden wir bei einem abschließenden Übergabetermin im Juli gemeinsam mit Radlobby Wien und Geht-Doch Wien darlegen.

Wir möchten uns bei euch allen für euren Support bedanken, ebenso wie bei den zahlreichen weiteren Bürger*innen-Initiativen, die uns begleitet und mit uns zusammengearbeitet haben. Wir danken natürlich auch für eure Spendengelder, die unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützt haben und viele Aktionen ermöglicht haben. Die verbleibenden Spenden werden zweckmäßig für die Anliegen der Verkehrswende eingesetzt werden. Falls ihr die Anliegen von PlatzFürWien weiter finanziell unterstützen möchtet, freuen sich Radlobby Wien und Geht-Doch Wien darüber!

Jene Personen, die sich bei PlatzFürWien aktiv beteiligt haben, werden den Einsatz für die klimagerechte Verkehrswende natürlich anderweitig fortsetzen. Ihr werdet von uns hören!

Damit bedanken wir uns für eure Aufmerksamkeit und wünschen euch alles Gute,
Barbara Laa, Ulrich Leth und Rainer Stummer für das große PlatzFürWien Team