PA vom 17.06.: Weniger Autos für den Ersten Wiener Bezirk

Weniger Autos für den Ersten Wiener Bezirk

Die Kronen Zeitung veröffentlichte am Sonntag, den 14. Juni, Details zu den Plänen von Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) und Bezirksvorsteher des ersten Bezirks Markus Figl (ÖVP), die zu einer Verkehrsberuhigung in der Innenstadt führen sollen. Eigentlich sollten die Ideen von den Verantwortlichen erst Ende dieser Woche präsentiert werden.

Autofreie Innenstadt

Das Schlagwort „autofreie Innenstadt“ fällt dabei öfters. Was die  zuständigen Personen und Stellen darunter genau verstehen, ist (noch) nicht bekannt. Klar ist, dass es Ausnahmen geben wird: für Anrainer*innen, Zulieferungen, Linienbusse und Einsatzkräfte. Wie Regelungen hinsichtlich Personen, die im Ersten Bezirk arbeiten, aussehen werden, ist noch unklar. Ebenfalls ob dadurch die langjährige Forderung der Grünen nach einer Citymaut hinfällig wird. Was schon jetzt feststeht ist, dass der Ring von der Verkehrsberuhigung ausgenommen bleibt.

Skepsis gegenüber „autofreier Stadt“

Platz für Wien ist bei der Bezeichnung „autofreie Innenstadt“ skeptisch und sieht darin lediglich ein Schlagwort, mit dem im (Vor)Wahlkampf gut Werbung gemacht werden kann – allerdings ohne konkrete Verbesserungen. Deshalb bleibt die Forderung nach 100 verkehrsberuhigten Wohngebieten für Wien aufrecht. Denn nicht nur die Menschen in der Innenstadt verdienen die Vermeidung von KFZ-Verkehr. Deswegen sollen bis 2030 jährlich 10 Wohngebiete in der ganzen Stadt eine Verkehrsberuhigung erfahren.

Soll heißen:
  • Reduktion des Durchzugsverkehrs, Begrünung, mehr Sitzgelegenheiten
  • Reduktion von Oberflächenparkplätzen, dafür mehr Ladezonen und Behindertenstellplätze

Die Reduktion von Parkplätzen ist auch der Schlüssel zur Verkehrsberuhigung im Ersten Bezirk. „Fakt ist, dass es keine Dauerparkplätze im öffentlichen Raum geben darf. Die produzieren nämlich den Autoverkehr“, sagt Platz für Wien-Sprecher Ulrich Leth.

Positives Beispiel für eine funktionierende Verkehrsberuhigung durch Reduktion von Parkplätzen ist Oslo. In der norwegischen Hauptstadt wurden alle 650 Parkplätze in der Innenstadt gestrichen. Autos dürfen aber weiterhin zufahren. Die Folge: Der Fußverkehr stieg um zehn Prozent an.