Die Wiener Citybikes mit ihren 121 Stationen gibt es seit 2003. Wien war damals weltweit Vorreiter, viele Städte übernahmen das vorbildliche System. Doch jetzt droht auch dem beliebten Wiener Leihradsystem das Aus.
Am 31.7.2020 startet Platz Für Wien deshalb als Gedenken eine Trauerfahrt – und fordert gleichzeitig einen zeitgemäßen Ausbau statt Rückbau Start wird um 17h bei der aufgelassenen Citybike Station am Friedrich-Schmidt-Platz sein, darauf folgte eine Runde am Ring, entlang dessen fast alle Stationen geschlossen wurden.
Der Protestaufruf von Platz Für Wien wird durch die Radlobby Wien und die Bürger*innen- Initiativen „die 20erInnen“ und „Autobefreit in Wien“ mitgetragen.
Das Erfolgsmodell Citybike Wien nahm im Mai 2003 in Wien seinen Anfang. Seitdem wird es laufend weiter entwickelt und in die ganze Welt exportiert. In 57 Städten in 13 Ländern Europas und des asiatisch-pazifischen Raums gibt es bereits Systeme wie Citybike Wien; sie werden von Millionen von Menschen genutzt.
Am 22. Oktober 2019 wurde ein neuer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Citybike Wien erreicht: 10 Millionen Fahrten bei 33 Millionen Kilometern waren absolviert! (lt. Citybike Wien)
Die vorhandenen Stationen für öffentliche Leihräder von Citybike Wien decken derzeit nicht das gesamte Stadtgebiet ab und sind mit durchschnittlich 700m zu weit voneinander entfernt. Transporträder fehlen ebenfalls im Citybike-System.
Daher fordert die Petition Platz für Wien und Radlobby Wien, bis 2025 jährlich 25 neue Leihrad-Stationen zu errichten und damit die heutige Anzahl zu verdoppeln.
PlatzFürWien-Sprecher Ulrich Leth: „Der Citybike-Rückbau versetzt Wien 12 Jahre in das Jahr 2008 zurück. Damals gab es so wenige Verleihstationen. Damit muss Schluss sein, es braucht noch 2020 eine Übergangslösung und ab 2021 den Ausbau auf insgesamt mind. 245 Stationen. Dafür setzen wir uns ein, dafür kann man bei uns unterschreiben Und das fordern wir von allen Wiener Parteien.“
Roland Romano, Sprecher Radlobby Wien: „Während die Parteien laufend betonen, den Radverkehr fördern zu wollen, geht es im Konkreten rückwärts. Statt das öffentliche Leihradsystem massiv auszubauen wird es rückgebaut! Wien braucht endlich bindende Beschlüsse im Gemeinderat und den Bezirken für mehr Radverkehr. Wichtigstes Instrument ist ein Radverkehrsbudget, das den Namen auch verdient. Die Benchmark liegt hier in der Höhe von 30 Euro pro Einwohner und Jahr (Anm. dzt. sind es ~3,5 €). Damit wären mind. 245 Leihradstationen, mehr Radwege, ahrradstraßen uvm. möglich.“